vs | plus

Wie der Detektorzustand im Störungsfall festgelegt ist, wird auf dem Steuergerät konfiguriert. vs | plus hat darauf keinen Einfluss. vs | plus geht davon aus, dass ein Detektor im Störungsfall eine Dauerbelegung meldet. In den Störungsparametern gibt es eine einfache Möglichkeit wie vs | plus eine Detektorstörung selbst erkennt. Dazu kann der Parameter «maximalen Belegungsdauer» verwendet werden. Diese Möglichkeit ist nur zum Testen mit Simulationstools gedacht und sollte nicht im normalen Betrieb eingesetzt werden.

Die Detektoren eines Verkehrsstroms können für den Störungsfall mit Ersatzdetektoren für die Verlängerung parametriert werden. Für diesen Ersatzdetektor muss auch eine eigene Zeitlücke für die Verlängerung angegeben werden. Alternativ gibt es weitere Einträge für den Parameter „Ersatzdetektor“: Diese sind in den folgenden Abschnitten beschrieben. Ab der vs | plus Version 8.0.1 wurden die Möglichkeiten bei diesem Parameter erweitert.

Für jeden vs | plus Detektor können die folgenden Attribute gesetzt werden:

• Maximale Belegungsdauer: In Test- oder Simulationsszenarios kann das Überschreiten einer Belegungsdauer als Störung erkannt werden, z.B. falls das Steuergerät keine Störungsmeldung senden kann. Nach dem Erreichen der maximalen Belegungszeit gilt der Detektor als gestört.
• Ersatzdetektor: Der Ersatzdetektor des gestörten Detektors bestimmt die Verlängerung des zugeordneten Verkehrsstroms. Sind mehrere Detektoren einem Verkehrsstrom zugeordnet, beeinflussen deren Ersatzdetektoren ebenfalls die Verlängerung des Verkehrsstroms. Neben realen Ersatzdetektoren können auch andere Optionen angegeben werden. Weitere Informationen dazu sind im Kapitel «Ersatzdetektor» verfügbar.
• Lücke für Ersatzdetektor: Dieser Eintrag ist nur notwendig, falls ein realer Ersatzdetektor für die Verlängerung verwendet wird. Dabei ist nur noch die Ersatzzeitlücke massgebend. Der Belegungsgrad wird nicht beachtet.

Standardverhalten

Grundsätzlich kann ein Verkehrsstrom, wenn keiner seiner Detektoren gestört ist, bis zum parametrierten Maximalgrün 2 (tg max2) verlängern. Das Standardverhalten, falls sämtliche Detektoren eines Verkehrsstroms gestört sind, ist so programmiert, dass der Verkehrsstrom mit einer Störungsanmeldung angemeldet wird. Das Standardverhalten tritt dann ein, wenn keine Parametrierung für Detektorstörungen vorhanden ist, oder «Dauerverlängerung» als Ersatzdetektor eingetragen ist. Der Verkehrsstrom erhält pro Freigabe sein Mindestgrün 1 (tg min1), falls kein Maximalgrün für Detektorstörung (tg maxstoe) parametriert ist (bei den Verkehrsstromparameter Zeiten ist TG MAXSTOE 0). Die Werte für das Maximalgrün 2 (tg max2) und das Maximalgrün bei Detektorstörung beeinflussen, wie lange ein Verkehrsstrom im Störungsfall maximal verlängern kann. Ist eine Dauer für das Maximalgrün bei Detektorstörung eingetragen, kann der Verkehrsstrom bis zur kleineren Dauer im Vergleich zum Maximalgrün 2 verlängern (s. auch folgende Tabelle).

Ersatzdetektor

• Wird dem Detektor ein Ersatzdetektor zugewiesen, übernimmt dieser im Störungsfall die Aufgabe, Informationen für die Verlängerung des angesteuerten Verkehrsstroms zu erfassen. In diesem Fall muss eine Ersatzzeitlücke angegeben werden, welche die Verlängerung über den Ersatzdetektor bestimmt.
• Wird als Ersatzdetektor der Verweis auf die eigene Identifikation eingetragen, erhält der Verkehrsstrom sein parametriertes Mindestgrün 1, ausser, die weiteren Detektoren des Verkehrsstroms sind nicht gestört oder mit Ersatzdetektor «Dauerverlängerung» parametriert. Dann kann er bis zum niedrigeren Wert zwischen Maximalgrün 2 oder bei Störung verlängern (s. folgende Tabelle).

• Wird als Ersatzdetektor Dauerverlängerung angegeben, wird das Standardverhalten im Störungsfall angewendet (s. Tabelle Standardverhalten).
• Bei Störungsbehandlung inaktiv kommt die normale Parametrierung zum Tragen, da der Detektor in jedem Fall als nicht gestört betrachtet wird. Das bedeutet, dass der Verkehrsstrom bis zum Maximalgrün 2 verlängern darf. Ausnahme: Im Fall, dass alle anderen Detektoren des Verkehrsstroms ebenfalls gestört sind und mindestens einer der Ersatzdetektoren mit «Dauerverlängerung» konfiguriert ist, kommt das Standardverhalten zum Tragen (s. folgende Tabelle).

Erweiterung der Funktion Ersatzdetektor ab vs | plus Version 8.0.1

Der Eintrag „Detektor deaktivieren“ für den Ersatzdetektor bewirkt im Störungsfall folgendes Verhalten: 

• Solange funktionstüchtige Detektoren für einen Verkehrsstrom existieren, kann der Verkehrsstrom über die Störung der deaktivierten Detektoren weder anmelden noch verlängern.
• Bei Anforderungen von den nicht gestörten Detektoren oder einer Störung sämtlicher Detektoren des Verkehrsstroms wird das Standardverhalten (s. oben) ausgelöst. Sind sämtliche Detektoren gestört und als «deaktiviert» parametriert, erhält der Verkehrsstrom eine Störungsanmeldung und pro Freigabe sein Mindestgrün 1 (s. folgende Tabelle).

Der Eintrag „Detektor inaktiv“ für den Ersatzdetektor bewirkt im Störungsfall folgendes Verhalten: 

• Solange funktionstüchtige Detektoren für einen Verkehrsstrom existieren, erhält der Verkehrsstrom durch die Störung der «inaktiven» Detektoren weder eine Störungsanmeldung noch eine Verlängerung. 
• Sind alle Detektoren des Verkehrsstroms gestört und mit „Detektor inaktiv“ parametriert kann, der Verkehrsstrom weder anmelden noch verlängern.
• In den anderen Fällen greift das Standardverhalten (s. folgende Tabelle).