Ist im Rot die Verkehrsstromwartezeit grösser als 0 und sein Rahmensignal vorhanden oder die maximale Wartezeit erreicht, so wird der Verkehrsstrom ausgewertet. Das heisst der Verkehrsstrom ist angemeldet und die Weiterbearbeitung in der Bildzusammenstellung akzeptiert. Die Eingriffsart legt fest, nach welcher Gründauer der feindlichen Verkehrsströme diese auf Rot gesetzt werden dürfen. Die Eingriffsart bezieht sich also auf die feindlichen Verkehrsströme. Die Eingriffsart ist dynamisch. Mit zunehmender Dauer der Verkehrsstromwartezeit kann die Eingriffsart verändert werden. Die Steuerung kennt fünf abgestufte Eingriffsarten. Übersteigen die Verkehrsstromwartezeiten die Kontrollzeiten, so wird die Eingriffsart erhöht. (Siehe: Eingriffsarten)

Bei den Eingriffsarten wird unterschieden zwischen "in jedem Fall geschützt" und "verkehrsabhängig geschützt". Im zweiten Fall müssen also Informationen über Rahmensignal und Verkehr einbezogen werden. Eine Verlängerung bei Grünzeiten, die grösser als die minimale Grünzeit 2 (tg,min 2) sind, ist in jedem Fall vom Rahmensignal abhängig. Kleinere Grünzeiten sind unabhängig vom Rahmensignal.

Im Standardfall werden die Kontrollzeiten auf Unendlich gesetzt, das heisst, die Steuerung arbeitet mit der schwächsten Eingriffsart. Jede anstehende Grünzeit kann hierbei aufgrund der max. Grünzeit bzw. ihres Rahmensignals verlängert werden. Die Eingriffsarten werden im Zusammenhang mit ÖV-Priorisierung und Berücksichtigung von Sonderfahrzeugen wichtig.

Aufgrund des Vergleichswertes maximale Wartezeit (TWmax) wird bestimmt, in welche Prioritätsstufe der Verkehrsstrom eingeteilt wird. Erreicht die Wartezeit des Verkehrsstroms die maximale Wartezeit, so gelangt der Verkehrsstrom in die oberste Prioritätsstufe. Die Erteilung des Grünbefehles eines Verkehrsstroms in der unteren Prioritätsstufe ist abhängig vom Rahmensignal. In der oberen Prioritätsstufe werden Verkehrsströme unabhängig vom Rahmensignal angemeldet und auf Grün geschaltet.

Vor allem beim öffentlichen Verkehr lassen sich damit unterschiedliche Priorisierungsgrade erzielen. Im ersten Fall hat sich das öffentliche Verkehrsmittel einer Koordination unterzuordnen, in der oberen Prioritätsstufe kann es unabhängig von der Koordination bevorzugt werden. Ein Grünband kann damit unter Einhaltung einer maximalen Wartezeit bezüglich öffentlichen Verkehrs geschützt werden.

Mit einer Grünkennung kann jeder Verkehrsstrom angefordert werden, auch wenn kein Detektor eine Anforderung auslöst.