Der vs | plus Teil im Steuergerät besteht aus den beiden Hauptteilen Parameter und Kern.

Ohne Parameter weiss der Kern nicht, was er machen soll. Ohne Kern können die Parameter keine Signale schalten. 

Wie man aus dem folgenden Bild entnehmen kann, sind die Parameter und der Kern in einzelne Abschnitte unterteilt und werden sequenziell abgearbeitet. 


Abbildung 19: Zusammenspiel vs | plus Kern und Parameter

vs | plus wird in den meisten Steuergeräten einmal pro Sekunde aufgerufen. Technisch ist es möglich vs | plus auch mehrmals pro Sekunde aufzurufen. 

  • Mit dem Startbefehl des Steuergerätes für vs | plus wird auch die aktuelle Programmnummer übertragen.
  • Die Programmnummer wird bei den Parametern benötigt, um den richtigen Datensatz bereitzustellen. 
    In den Programm-Definitionen wird definiert welche Parameter vs | plus verwenden soll. Bei den Verkehrsstrom-Parameter zum Beispiel können bis zu 8 Datensätze parametriert werden. Damit ist man in der Lage über den Tag unterschiedliche Belastungen zu bewältigen. 
  • Mit dem Start von vs | plus werden im Kern als erstes einige Vorarbeiten vorgenommen. Dazu gehört zum Beispiel die Prüfung, ob das Steuergerät die gewünschten Schaltungen der Signale schon ausgeführt hat und der Endzustand erreicht ist. Es geht darum die vs | plus-internen Zustände nachzuführen. 
  • Als nächstes werden die Eingänge ausgewertet. Dazu werden die Informationen des Steuergerätes und die entsprechenden Parameter benötigt. Je nach Situation wird jeder der geprüften Eingänge auf Anforderung oder Verlängerung überprüft. Dafür werden die Detektor-Parameter des aktuell gültigen Datensatzes verwendet. 
  • Sind die Eingänge ausgewertet, werden diese Informationen bei der Verarbeitung der Verkehrsströme verwendet. Auch in diesem Schritt sind Verkehrsstrom-Parameter vorhanden. Damit kann das Verhalten jedes Verkehrsstromes eingestellt werden. Wenn ein Verkehrsstrom Grün hat, kann anhand der Verlängerung der zugeordneten Detektoren und den maximal zulässigen Grünzeiten entschieden werden, ob das Grün verlängert wird oder nicht. 
  • Die Regelung ist in zwei Teile aufgeteilt. Als erstes wird festgelegt welche Verkehrsströme aus- und eingeschalten werden. Dazu werden die rangabhängigen Regelungsparameter verwendet. Die Verkehrsströme, die ihr Grün verlängern können, werden mit denjenigen verarbeitet die eine Anforderung haben. Am Ende dieser Evaluation steht fest, wer Rot bekommt oder Grün. Diese Prüfung findet jede Sekunde statt. Damit ist vs | plus in der Lage Entscheidungen, die vor einer Sekunde getroffen wurden, umzustossen da sich zum Beispiel ein Notfallfahrzeug angemeldet hat. 
  • Im zweiten Teil der Regelung geht es darum die gemachten Entscheidungen zu ergänzen. Gibt es Verkehrsströme, die auch auf Grün geschalten werden sollen, aber keine Anforderung haben. Diese werden je nach Parametrierung auch eingeschalten. Das kann zum Beispiel verwendet werden, um einen parallelen, nicht feindlichen Fussgänger-Verkehrsstrom immer mit dem IV einzuschalten. 
  • Damit sind alle Entscheidungen in vs | plus gefallen. Die Entscheide auf der Ebene der Verkehrsströme muss nun noch in Schaltbefehle der Signalgruppen oder digitalen Ausgängen umgesetzt werden. Dafür werden die Übergangs-Parameter verwendet. Anhand der Zwischenzeit werden die einzelnen Signale zeitrichtig an das Steuergerät übertragen. Damit ist für vs | plus die Arbeit gemacht. Erst mit einem neuen Startbefehl des Steuergerätes wird eine neue Beurteilung der Situation durch vs | plus vorgenommen.