Abb.43: Detektor Störungsbehandlung

Wie der Detektorzustand im Störungsfall festgelegt ist, wird auf dem Steuergerät konfiguriert. vs | plus hat darauf keinen Einfluss. vs | plus geht davon aus, dass ein Detektor im Störungsfall eine Dauerbelegung meldet. In den Störungsparameter gibt es eine einfache Möglichkeit, dass vs | plus eine Detektorstörung selbst erkennt. Dazu kann der Parameter «maximalen Belegungsdauer» verwendet werden. Diese Möglichkeit ist nur zum Testen mit Simulationstools gedacht und sollte nicht im normalen Betrieb eingesetzt werden.

Die Detektoren eines Verkehrsstroms können für den Störungsfall mit Ersatzdetektoren für die Verlängerung parametriert werden. Für diesen Ersatzdetektor muss auch eine eigene Zeitlücke für die Verlängerung angegeben werden. Alternativ gibt es weitere Einträge für den Parameter „Ersatzdetektor“: Diese sind in den folgenden Abschnitten beschrieben. Ab der vs | plus Version 8.0.1 wurden die Möglichkeiten bei diesem Parameter erweitert.

Für jeden vs | plus Detektor können die folgenden Attribute gesetzt werden:

  • Maximale Belegungsdauer (DETS MAXBEL): In Test- oder Simulationsszenarios kann das Überschreiten einer Belegungsdauer als Störung erkannt werden, z.B. falls das Steuergerät keine Störungsmeldung senden kann. Nach dem Erreichen der maximalen Belegungszeit gilt der Detektor als gestört.
  • Ersatzdetektor (DETS ERSATZDET): Der Ersatzdetektor des gestörten Detektors bestimmt die Verlängerung des zugeordneten Verkehrsstroms. Sind mehrere Detektoren einem Verkehrsstrom zugeordnet, beeinflussen deren Ersatzdetektoren ebenfalls die Verlängerung des Verkehrsstroms. Neben realen Ersatzdetektoren können auch andere Optionen angegeben werden. Weitere Informationen dazu Kapitel «Ersatzdetektor».
  • Lücke für Ersatzdetektor (DETS ERSATZZL): Dieser Eintrag ist nur notwendig, falls ein realer Ersatzdetektor für die Verlängerung verwendet wird. Dabei ist nur noch die Ersatzzeitlücke massgebend. Der Belegungsgrad wird nicht beachtet.


Standardverhalten

Grundsätzlich kann ein Verkehrsstrom, wenn keiner seiner Detektoren gestört ist, bis zum parametrierten Maximalgrün 2 (tg,max2) verlängern.

Das Standardverhalten, falls sämtliche Detektoren eines Verkehrsstroms gestört sind, ist so programmiert, dass der Verkehrsstrom mit einer Störungsanmeldung angemeldet wird. Das Standardverhalten tritt dann ein, wenn keine Parametrierung für Detektorstörungen vorhanden ist, oder «Dauerverlängerung» als Ersatzdetektor eingetragen ist.

Der Verkehrsstrom erhält pro Freigabe sein Mindestgrün 1 (tg,min1), falls kein Maximalgrün für Detektorstörung (tg,maxstoe) parametriert ist (Bei den Verkehrsstromparameter Zeiten ist TG MAXSTOE 0).

Die Werte für das Maximalgrün 2 (tg,max2) und das Maximalgrün bei Detektorstörung beeinflussen, wie lange ein Verkehrsstrom im Störungsfall maximal verlängern kann. Ist eine Dauer für das Maximalgrün bei Detektorstörung eingetragen, kann der Verkehrsstrom bis zur kleineren Dauer im Vergleich zum Maximalgrün 2 verlängern (s. auch folgende Tabelle).


Störungsfall auf einem Verkehrsstrom

Maximale Verlängerung des Verkehrsstroms gemäss Wert Maximalgrün bei Detektorstörung

tg,maxstoe = 0

tg,maxstoe >= tg,max2

tg,maxstoe < tg,max2

«Dauerverlängerung» ohne Belegung der nicht gestörten Detektoren

tg,min1

tg,max2

tg,maxstoe

«Dauerverlängerung» mit Belegung der nicht gestörten Detektoren

tg,min1

tg,max2

tg,maxstoe

Alle Detektoren gestört mit «Dauerverlängerung»

tg,min1

tg,max2

tg,maxstoe